Die Würfel sind gefallen. Der Ausbau der B180 zwischen Kunnersdorf und Erdmannsdorf ist beschlossene Sache. In zwei Bauabschnitten soll der grundhafte Ausbau erfolgen. Ich nehme dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zum einen ist es natürlich ein absoluter Gewinn, dass gerade die mehr als marode Rathausstrasse bis zur Mündung Chemnitzer Straße vollständig saniert wird und dabei auch einen Kanal und neue Fußwege erhält. Zum anderen ist der aufwändig geplante Ausbau der Ortsverbindung als vollwertige Bundesstraße aus meiner Sicht verfehlt, denn: Auf einer Bundesstraße gibt es weder Fuß- noch Radwege. Die aber brauchen wir hier eher, als ein breites Asphaltband. Schließlich ist die Ortsverbindung für viele auch per Pedes wichtig. Nun erfolgt der Vollausbau, obwohl eigentlich klar ist, dass die Straße in Perspektive keinen B-Status behalten wird. Ein Wermutstropfen neben dem Umstand, dass die Planung bisher keine Bustaschen für den Schulbus enthielt. Diese haben wir gestern in den finalen Abstimmungen in das Projekt hineinverhandelt. Ebenso eine Ampel, die das sichere Queren der Schüler ermöglichen soll. Bisher war hier lediglich eine Verkehrsinsel geplant. Eine Lösung, die aus meiner Sicht keine ist, denn: Steht ein Schulbus auf der Straße, ist diese mit Fahrzeug und Insel blockiert. Bei dem zu erwartenden wachsenden Verkehrsaufkommen und der Frequenz, die bereits jetzt morgens dort herrscht, wäre ein gefährliches Chaos programmiert. Die Kosten für die Bustaschen werden wir als Stadt anteilig tragen müssen. Die Ampel müssen wir komplett selbst bezahlen. Wir erreichen - wie auch in Augustusburg selbst - die Mindestzahlen der Überquerungen nicht, um eine Lichtsignalanlage bezahlt zu bekommen. Für mich ein Unding. Aber wir können es nicht ändern und müssen nun irgendwie das Problem selbst lösen. Erfreulich ist, dass der Parkplatz an der Erbgerichtskurve erhalten bleiben soll. Dieser sollte nach ersten Planungen verschwinden. Auch die Zufahrtsregelung zum Pfarrhaus bleibt, wie sie heute ist. Auch hier war eine Strecke eigentlich gestrichen worden. Bezüglich der Umleitungsmöglichkeiten für den Zulieferverkehr unseres Agrargenossenschaft und der Firma Flexitex wird auf unsere Bitte hin nun auch neu diskutiert. Beide Betriebe sind durch den Bau zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten. Gerade für die Agrargenossenschaft ein echtes Problem, denn die Diesel-Tanker kämen nicht mehr nach Kunnersdorf. Durchs Sternmühlental fahren Speditionen nicht, weil es keine Ausweichmöglichkeiten gibt, wenn ein zweiter LKW entgegen kommt. Über die Holzbrücke geht es aus bekannten Gründen nicht. Und aus Richtung Dittmannsdorf besteht ein Gefahrgutverbot aus Gründen des Trinkwasserschutzes. Damit säßen die Kunnersdorfer quasi auf dem Trockenen.
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