Langsam wird es zu Tradition, dass ich Berichte der Tageszeitung korrigieren muss. Leider auch im Fall der Diskussion zum Brandschutzbedarfsplan, den wir haben erstellen lassen. Fakt ist: Unsere Wehr macht einen wirklich guten Job. Daran gibt es nichts zu deuteln und keinerlei Abstriche zu machen. Aber: Die Zahl der aktiven Kameraden sinkt. Tagsüber haben wir Schwierigkeiten, im Ernstfall langfristig einsatzfähig zu bleiben. Und dieser Tatsache muss man ins Auge sehen. Zudem haben wir auch noch ein paar Hausaufgaben in Sachen Infrastruktur als Stadt zu machen. Doch diese lösen auch das Problem nicht. Alle, die mit diesem Thema professionell zu tun haben bestätigen diese Sorge. Im ländlichen Raum wird es in Zukunft sehr schwer sein, Feuerwehr im gewohnten Rahmen aufrecht zu erhalten. Das hat zum einen damit zu tun, dass Ehrenamt nicht attraktiv erscheint und der Wertewandel das Füreinander nicht wirklich hoch einschätzt. Das hat zum anderen damit zu tun, dass viele der aktiven Kameraden nicht im Stadtgebiet arbeiten können, weil wir wenige lokale Jobs haben. Das bedeutet, dass tagsüber unter Umständen zu wenig Kameraden für den Einsatz zur Verfügung stehen. Deshalb muss man andere Wege denken und auch diskutieren dürfen. Alles andere bedeutet, vor den Problemen die Augen zu schließen. Und ja, ich weiß, dass das Gesetz eine Berufsfeuerwehr nicht vorsieht. Und ja, ich weiß, dass ein wie auch immer geartetes Vergütungsmodell viel Geld kosten würde. Ich weiß aber auch, in welche Situation uns die demografische Entwicklung in den kommenden 10 bis 15 Jahren bringen wird. Wer vor diesem Hintergrund eine Variantendiskussion für lächerlich hält, der hat entweder Gottvertrauen oder hofft, dass es irgendwer richten wird. Dass am Ende des Tages alles auf ein paar zusammenhangslose Zeilen reduziert wird ist weder des Themas angemessen, noch richtig. Und von zwölf bezahlten Kameraden als Berufswehr hat hier wirklich keiner gesprochen. Nicht einmal ich. Wir werden das Thema weiter diskutieren müssen. Brandschutz ist eine Pflichtaufgabe der Kommunen und eine unter Umständen lebensrettende Maßnahme. Diese alleinig auf dem Ehrenamt abzustellen in Zeiten, in denen Ehrenamt alles andere als im Vorwärtsgang ist, ist ein Holzweg. Und der ist brennbar. Dass die Gesetzeslage eine andere ist, ist auch mir bekannt. Genau deshalb müssen wir ja auch darüber sprechen. Schauen Sie nach Skandinavien. Dort hat man Lösungen für das Problem gefunden. Was dort geht, sollte auch hier funktionieren.
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